Als wir Hochbeete in unserem Garten gebaut haben, stieß das auf großes Interesse bei anderen Gärtnern. Nach vielen Gesprächen und unserer eigenen Erfahrung haben wir festgestellt, dass Hochbeete zahlreiche Vorteile bieten, die ich gerne teilen möchte.
1. Rückenschonendes Arbeiten und bessere Übersicht
Das Arbeiten auf einer erhöhten Ebene ist ein echter Vorteil. Kein Bücken oder Knien mehr, was den Rücken entlastet. Zudem bietet die Höhe eine gute Übersicht über das Beet, was die Pflege deutlich erleichtert.
2. Weniger Unkraut
Bei Hochbeeten ist Unkraut deutlich weniger ein Problem. Da die Beete vom umgebenden Boden isoliert sind, haben kriechende Unkräuter kaum eine Chance, einzudringen. Das bedeutet weniger Zeit für Unkrautjäten und mehr Zeit, den Garten zu genießen.
3. Verlängerte Gartensaison
Dank der verschiedenen Kompostschichten im Inneren des Hochbeets entsteht Wärme, die den Boden länger warm hält. Zusätzlich isolieren die Holzseiten das Beet. Dadurch können wir früher im Frühjahr mit dem Pflanzen beginnen und bis in den Herbst hinein ernten – ideal, um die Saison zu verlängern.
4. Weniger Schädlinge
Wir haben nicht nur weniger Probleme mit Schädlingen wie Schnecken bemerkt, sondern haben dies aktiv verhindert. Unterhalb des Handlaufs haben wir eine **Schneckenkante** angebracht, die verhindert, dass Schnecken ins Beet gelangen.
5. Zeit- und Wassersparend
Hochbeete sind äußerst effizient. Das Jäten und Gießen wird laut Fachliteratur deutlich reduziert, sodass etwa die Hälfte der Pflegezeit eingespart werden kann. Zudem speichern die Beete Wasser besser und der konzentrierte Anbaubereich erleichtert das Erkennen und Entfernen von Unkraut.
6. Vertikales Wachstum und Platzersparnis
In Hochbeeten lassen sich Kletterpflanzen wie Melonen, Zucchini oder Gurken mit Hilfe von Rankhilfen nach außen leiten, was zusätzlichen Platz spart. Dadurch wird die horizontale Fläche optimal genutzt, und es bleibt mehr Platz für andere Pflanzen.
Hochbeete richtig planen
Eine wichtige Lektion, die wir gelernt haben, ist es, den tatsächlichen Bedarf im Vorfeld zu kalkulieren. So kann man sicherstellen, dass die Anzahl der Beete zu den eigenen Zielen und der Gartenfläche passt. Hier eine Übersicht über den durchschnittlichen Ertrag pro Quadratmeter:
- Tomaten: 8–10 kg/m²
- Karotten: 5–6 kg/m²
- Kopfsalat: 2.5 kg/m²
- Zucchini: 5–6 kg/m²
- Gurken: 6–8 kg/m²
- Stangenbohnen: 2–3.5 kg/m²
- Buschbohnen: 2–3 kg/m²
- Weißkohl: 4–6 kg/m²
- Blumenkohl: 2–4 kg/m²
- Brokkoli: 2–3 kg/m²
- Kohlrabi: 3–4 kg/m²
- Spinat: 0.75 kg/m²
- Sellerie: 4 kg/m²
- Radieschen: 1 kg/m²
Mit dieser Liste kannst du berechnen, wie viele Quadratmeter du benötigst, um deinen Bedarf zu decken. Wir haben 16 m² Fläche für unseren Garten berechnet.
Kostenüberblick
Für unser größtes Hochbeet (1,30 x 1,80 x 0.80 m) haben wir rund 500 € inklusive Erde ausgegeben. Die Kosten können gesenkt werden, wenn du:
- günstigere Holzarten verwendest (wir haben Lärche genommen, aber auch Kiefer oder Recyclingholz sind eine Option),
- Erde in großen Mengen statt in kleinen Paketen kaufst,
- die Maße der Beete an Standardmaterialien anpasst, anstatt sie individuell auf den vorhandenen Platz zuzuschneiden.
Regelungen für Hochbeete und Meldepflicht
Bitte beachtet, dass in unserem Gartenverein vor dem Bau eines Hochbeets eine schriftliche Meldung an den Vorstand erforderlich ist. Diese Notiz muss folgende Informationen enthalten:
- Aktuelles Datum
- Geplanter Bautermin
- Beschreibung des Vorhabens, z. B. „Bau eines Hochbeets in der Größe 1,30 x 1,80 x 0,80 m mit einem Abstand von 1,50 m zu allen Grundstücksgrenzen.“
Die Notiz sollte vor Beginn der Bauarbeiten im Briefkasten des Vereinsvorstands abgegeben werden. Beim Bau und der Befüllung ist die Anlage E2 der Bauordnung zu beachten (siehe Dokumente).
Literaturempfehlungen
Falls du mehr über das Thema Hochbeete erfahren möchtest, kann ich besonders die Bücher von Doris Kampas empfehlen:
- „Das unglaubliche Hochbeet„
- „Das phänomenale Erntebeet„
- „Das sensationelle Winterhochbeet„
Viel Spaß beim Gärtnern und gute Erträge!